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fondsmagazin_3_2015 - Dekapedia

21 fondsmagazin 3.2015 Dekapedia GELDWERT Quellen: Internationaler Währungsfonds, Bundesministerium der Finanzen; Stand: 30.09.2015 DER INTERNATIONALE WÄHRUNGSFONDS Vor allem im Zusammenhang mit der Schuldenkrise in Griechenland spielt der Internationale Währungsfonds, kurz IWF, eine große Rolle. Gemeinsam mit der Europäischen Union und der Europäischen Zentralbank versucht er die Krise zu lösen. Doch wie funktioniert die Sonderorganisation der Vereinten Nationen eigentlich und welche zentralen Aufgaben hat sie? Infografik:KD1 i Geschäftsführende/r Direktor/in: Derzeit ist das die frühere französische Finanz- ministerin Christine Lagarde, sie ist zugleich IWF-Präsidentin und Vorsitzende des Gouverneursrats. Sie/Er wird aus den Reihen des Exekutivdirektoriums gewählt. i Quoten: Die Quote ist die Kapitaleinlage, die jedes Mitgliedsland bei IWF-Beitritt leisten muss. Sie richtet sich nach der Stärke der Volkswirtschaft und der Währungsreserven. Die Quote legt die Anzahl der Stim- men bei den IWF-Beschlüssen fest. Die reichsten Länder haben somit den größten Einfluss. GOUVERNEURSRAT 188 Vertreter aller Mitgliedstaaten mit gewichtetem Stimmrecht, Hauptsitz: Washington, USA. Das höchste Entscheidungs- organ setzt sich aus Vertretern der Mitgliedsländer zusammen. Das sind normalerweise deren Finanzminister oder Notenbankchefs. Der Gouver- neursrat ist für Grundsatzfragen zuständig und trifft sich in der Regel einmal pro Jahr. Analyse: Um die Stabilität des globalen Wäh- rungssystems zu sichern, analysiert der IWF die Wirtschaftspolitik von Ländern sowie nationale, regionale und globale ökonomische und finan- zielle Entwicklungen. Dazu führt er in der Regel einmal pro Jahr ausführliche Gespräche mit seinen Mitgliedern. Zweimal jährlich fasst der IWF seine Bewertungen in einem Bericht zur Weltwirtschaft zusammen, einmal jährlich in einem Bericht zu den Kapitalmärkten. Geld: Die Mittel stammen vor allem aus den Quotenzahlungen der Mitgliedsländer, in Summe aktuell 335 Milliarden US-Dollar. Haben Mitglieder Zahlungsbilanzprobleme, können sie sich über den IWF Spielraum für deren Lösung verschaffen. Voraussetzung ist, dass die Regierung mit dem IWF ein Anpassungsprogramm vereinbart. Das kann zum Beispiel die Kürzung von Staatsausgaben vorsehen. Im Gegenzug erhält das Land Kredite. Bekanntes Beispiel ist Griechenland: Im Rahmen europäischer Hilfspakete zahlte der IWF rund 32 Milliarden Euro aus. Aber auch Großbritannien litt 1976 unter einer Finanzkrise, der IWF half mit 3,9 Milliarden US-Dollar. Wissenstransfer: Der IWF bietet in drei Berei- chen technische Hilfe an: beim Entwurf und der Umsetzung von Finanz- und Geldpolitik, beim Aufbau von Institutionen wie Zentralbanken, Finanzbehörden und Statistikämtern sowie bei der Ausarbeitung und Prüfung von Wirtschafts- und Finanzgesetzen. So entsendet der IWF etwa Experten, die dazu beitragen, monetäre, fiskali- sche und statistische Probleme zu lösen, die oft Ursache wirtschaftlicher Schwierigkeiten sind. Exekutivdirektorium: 24 Vertreter der Mitgliedstaaten (inklusive Geschäfts- führung) unterstehen dem Gouverneursrat. Fünf Direktoren werden von den reichsten Ländern ernannt, die übrigen 19 von den restlichen, in Gruppen zusam- mengefassten Ländern bestimmt. Die Direktoren beaufsichtigen das IWF-Tages- geschäft. Wichtige Beschlüsse erfordern mindestens 85 Prozent der Stimmen. 60,6% (204 Mrd. USD) restliche Länder AUFGABEN DER INTERNATIONALEN FINANZFEUERWEHR Statistik WAHL WAHL Historisches: Der IWF wurde 1945 als Institution eines neuen Weltwäh- rungssystems von den Vereinten Nationen gegrün- det. Damit sollten Krisen wie die Weltwirtschafts- krise in den 1930er-Jahren verhindert werden. Machtverteilung im Währungsfonds nach Quoten EXEKUTIVDIREKTORIUM USA Japan Deutschland Frankreich Großbritannien 17,7% (59 Mrd. USD) USA 6,1% (20 Mrd. USD) Deutschland 4,5% (15 Mrd. USD) Frankreich 4,5% (15 Mrd. USD) Großbritannien 6,6% (22 Mrd. USD) Japan

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