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fondsmagazin_3_2015

fondsmagazin 3.2015 Mehr als Meteorologen Notenbanker analysieren von jeher die Großwetterlage in der Wirtschaft, um mit passenden Leitzinsen für stabile Preise zu sor- gen. Heute machen sie aber noch viel mehr. So investierte die Fed von 2009 bis 2014 über 4 Billionen US-Dollar in Staatsanleihen, damit die Konjunktur anspringt. Und die EZB hielt Griechenland im Sommer 2015 mit einem Kredit von rund 90 Milliarden Euro über Wasser. Diese unkonventionellen Maßnahmen können sich auch auf Sparzinsen und Aktienkurse auswirken. Marktteilnehmer beobachten daher genauestens jede Regung der Notenbanker. Notenbanker die Herausforderungen meistern? Dass Zentralbanken auch für die Finanzmärkte eine so große Rolle spielen, ist nach Ansicht von Holger Bahr, Leiter Volkswirtschaft der DekaBank, eine Spätfolge der Finanzkrise 2008. „Die normale Leitzinspolitik hat nicht ausgereicht, um der Krise Herr zu werden.“ Doch je mehr die Notenbanker als Notretter einsprin- gen, desto stärker greifen sie in den Lauf der Märkte und das Schicksal von Ländern ein. hItZIGe DebAtte Dabei geraten die Notenbanken selber in die Schuss- linie. So reichten sowohl Unternehmer als auch rechts- konservative Politiker eine Verfassungsklage gegen die Euro-Rettungspolitik ein. Vom linken politischen Spektrum gibt es ebenfalls harsche Schelte. Die EZB mache Politik für die Finanzmärkte und gegen die Menschen, lautet der Vorwurf. Einige empfinden es als bedrohlich, dass Zentralbanken in westlichen Län- dern weder vom Volk gewählt noch von Regierungen kontrolliert werden. Doch ihre Unabhängigkeit hat einen guten Grund. Unbestritten muss die Herausgabe von Geld in einer Marktwirtschaft in staatlichen Händen liegen. Gibt man die Verantwortung aber an Politiker, ist die 7

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