PRODUZIEREN [ Sensortechnik ] Basis entwickeln kann, zeigt das Beispiel von Cleverciti Systems aus München. 2012 gegründet, hat das junge Unternehmen sein inte- griertes Parkplatzmanagement- system weltweit bereits 20-mal installiert – von Australien über Dubai, Österreich, Großbritan- nien und die USA bis zu Kanada, aber auch in kleineren Städten wie Bad Hersfeld. Thomas Hohen- acker, Gründer und Geschäftsfüh- rer von Cleverciti, sagt: „Wir haben das mittelalterliche Prinzip Glück bei der Parkplatzsuche durch ein zeitgemäßes Datenprinzip ersetzt, vergleichbar anderen Branchen wie der Hotelsuche.“ Ein einzelner seiner selbst ent- wickelten und im eigenen Werk in Lindau auch produzierten Sen- soren kann 15 bis 300 Parkplätze erfassen – je nachdem, ob er auf einem Laternenmast, an Häusern oder auf dem Dach eines Einkaufs- centers installiert ist. Der Gründer ist auf zahlreichen Smartcity-Messen weltweit prä- sent, ruft potenzielle Kunden wie Bürgermeister oder Verantwort- liche für Parkplätze in Unterneh- „Wichtig ist eine Gesellschafterstruk- tur, die Türen öffnet“ Thomas Hohenacker, Geschäftsführer Cleverciti men und Flughäfen persönlich an und geht Empfehlungen nach. Zwei Vertriebsmitarbeiter tun nichts anderes, als Beziehungen aufzubauen, aber auch zu analy- sieren, welche Städte Probleme mit der Luft und dem Verkehrs- aufkommen haben. Sehr clevere Anwendungen Entscheidend für den Erfolg sei die richtige Balance zwischen öffentlichen Kunden und Unter- nehmenskunden. Und, so Hohen- acker: „Wichtig ist von Beginn an eine Gesellschafterstruktur, die hilft, Türen zu öffnen.“ Bei Clever- citi sind das die KfW-Bank sowie die Holding eines der größten bel- gischen Mobilitätsunternehmen. Eine clevere Lösung für den Smarthome-Bereich hat das 2011 gegründete Elektronikunterneh- men Iqfy aus Meinerzhagen ent- wickelt. Eingebaute Drucksenso- ren, zum Beispiel in Matratzen und Sitzkissen, melden Bewegun- gen der Patienten über Funk an die Pfl egekräfte. Ungeplantes Aufste- hen aus Bett oder Rollstuhl löst ein Signal aus und schaltet etwa das Licht rund um das Bett und im Bad an. Für seine Vision einer Matratze, die an Demenz erkrankte Patien- ten unterstützt, hat sich Andreas Thometzek, geschäftsführender Gesellschafter von Iqfy, den Markt- führer im Bereich der medizini- schen Matratzenherstellung als Partner gesucht. Um das Produkt zu perfektio- nieren, schaute sich Thometzek immer wieder den Pfl egealltag an. Er sagt: „Ich wollte mir selbst ein Bild machen. Turbulente Tag- und lange Nachtschichten, viele Kon- takte mit Personal, Patienten und Angehörigen haben mir gezeigt, was besser werden muss.“ Das Ergebnis ist IQ Mat, eine smarte Matratze, mit deren Hilfe die Sturz- rate in Pfl egeheimen um mehr als 80 Prozent sinkt. Heiner Sieger Genaue Daten. Dieser Sensor kann kleinste Feinstaubmen- gen anzeigen. Lösungen statt Produkte Anforderungen und Kundenbedürfnisse im Sensormarkt. Umfassend. Kunden erwarten zunehmend nicht nur Pro- duktkomponenten, sondern Teil- und komplette Systemlösun- gen, um den Anforderungen in der Praxis gewachsen zu sein. Spezialisiert. Für ihre Marktnische müssen Anbieter großes Prozesswissen mitbringen und ausgesprochen innovativ sein. Ganzheitlich. Auftraggeber fragen verstärkt Wohlfühlpakete nach, inklusive Montage, Kalibrierung, Software-Updates und Wartung. Wer das bietet, hat Vorteile im Wettbewerb. Maßgeschneidert. Um am Marktwachstum – auch interna- tional – auf Dauer teilhaben zu können, sind die Lösungen an lokale Kundenbedürfnisse wie auch -erfordernisse anzupassen. Zudem ist eine regelmäßige Betreuung vor Ort erforderlich. 30 PROFITS 3/2017 R P , r e k c a n e h o H , h t r E : s o t o F