profits_leasing

profits_leasing_2019

MODELL FÜR DIE ZUKUNFT
KÜHL KALKULIERT
FUHRPARK IM GRIFF

Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Der Fortschritt hat zuweilen uner- wartete Verbündete. Die Bäckerei Lechtermann-Pollmeier in Bielefeld zum Beispiel. Gerade stellt der Familien- betrieb mit 32 Filialen seinen Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge um. Betankt aus der eigenen Photovoltaikanlage, und zwar nach Bedarf – der Transporter, der als Ers- tes losfahren muss, wird prioritär aufge- laden. Eine intelligente Software macht dies möglich. Fit2Load heißt das Projekt, an dem auch die Fachhochschule Bielefeld und zwei Technikhersteller beteiligt sind und das sich im NRW-Klimaschutzwettbewerb durchgesetzt hat. „Wir sind Pioniere“, stellt Geschäftsführer Hanno Lechter- mann, 58, nüchtern fest. Mobilität wird derzeit neu erfunden. Vernetzt, elektrifi- ziert, geteilt und automatisiert – mit die- sen Schlagworten beschreibt eine kürz- lich veröffentlichte Studie der KfW die Mobilität der Zukunft. Was schon für pri- vate Haushalte radikale Änderungen bringt, gilt erst recht für Gewerbebetriebe. Dort könnte der Wandel sogar schneller gehen, glaubt Mobilitäts-Experte Vin- cent Aravantinos (siehe Interview auf Seite 7). Wie wird Zu- und Auslieferung von Waren konzipiert? Wie der Fuhrpark bestückt? Und wird es überhaupt noch einen solchen geben? Umdenken bei Dienstwagen Der Grundgedanke jedenfalls, dass es der Nutzen ist, der zählt, und weniger das Eigentum, setzt sich immer stärker Lastkraftwagen werden immer mehr zu mobilen Plattformen mit flexiblen Anwen- dungslösungen. 4 kompakt g n i s a e L e h c s t u e D , o t o h p k c o t S i S O T O F

[ Leasing ] Mobilität der Zukunft „Leasing trifft den Zeitgeist der Sharing-Economy“ Dieter Behrens, Geschäftsführer der Deutschen Leasing für Sparkassen und Mittelstand durch. Leasing, das eine flexible Nutzung auf Zeit ermöglicht, bietet dafür die pas- sende Lösung für das neue Umdenken. „Leasing trifft den Zeitgeist der Sharing- Economy, in der Digitalisierung, schnelle Innovationszyklen, Service-Orientierung und Nutzen für die Kunden im Vorder- grund stehen“, betont Dieter Behrens, Geschäftsführer der Deutschen Leasing für Sparkassen und Mittelstand. „Wir können Zukunftstrends beurteilen und im Sparkassen-Finanzverbund die Fir- menkunden der Sparkassen zu den The- men beraten.“ Staus, Umweltprobleme und Fahrver- bote befördern schon heute den Abschied vom Dienstwagen als Prestigeobjekt. Gerade jüngere Führungskräfte finden es cool, je nach Anlass mit Fahrrad, Elektro- roller, Bahn, Taxi oder auch Auto unter- wegs zu sein – und damit Flexibilität und Umweltbewusstsein zu demonstrie- ren. „Für Unternehmen steigt damit der Anreiz, sich als nachhaltiger Arbeitgeber zu profilieren“, sagt Kilian Kärgel, Leiter der Geschäftsentwicklung DB Connect. Neue Mobilitätskonzepte Kärgel treibt im Auftrag der Deutschen Bahn die Entwicklung eines auf Apps basierten Mobilitätsbudgets voran: Fir- men stellen ihren Mitarbeitern einen bestimmten Geldbetrag zur Verfügung. Je nach Ziel und Präferenzen entschei- den diese selbst zwischen Schiene, Bus, Taxi, Car- oder Bikesharing und buchen das Angebot online; Abrechnung über den Arbeitgeber. Derzeit erprobt die Bahn das Angebot intern. Die Deutsche Leasing beobachtet die Markttrends ebenfalls sehr genau. „Wir sprechen mit den Lösungsanbietern im Markt und sind im ständigen Dialog mit unseren Kunden, deren Bedarf wir abbilden wollen“, so Frank Hägele, Geschäftsführer der Deutschen Leasing Fleet. „Gerade die neuen Trends wie Mobility as a Service sind noch in einer sehr frühen Marktphase. Wir beobachten diese Trends sehr genau und sind auch offen für neuartige Kooperationsmodelle.“ Ähnliche Ansätze verfolgen Start-ups wie Belmoto in Hamburg oder Mobiko in kompakt 5

Mobilität der Zukunft [ Leasing ] München. Der Autovermieter Sixt wie- derum hat ein Programm namens MaaS aufgelegt, dessen Teilnehmer zwischen Mietwagen, dem Carsharing-Dienst Drive Now und Chauffeurservice wählen kön- nen. Im Gegenzug akzeptiert der Ange- stellte einen kleineren Dienstwagen. Kleinstwagen in Motorradgröße Automatisiert, elektrisch, vernetzt – in den Entwicklungsabteilungen der Autohersteller werden mit diesen Vorgaben ganz neue Fahrzeugtypen erdacht. Die Vision von Mercedes- Benz Vans etwa heißt Urbanetic: ein elektrisches Chassis, das durch Wechselaufbauten für den Güter- oder Personentransport konfiguriert werden kann: Wahlweise kann es zwölf Passagiere oder zehn Europaletten befördern. Audi hat zusammen mit Airbus und Italdesign eine Kabine entworfen, die sowohl auf eine autonome Fahrplattform als auch auf eine Flugdrohne passt. Nicht nur etablierte Konzerne, auch Gründer arbeiten an innovativen Lösun- gen. Das Münchner Start-up UrmO hat einen sechs Kilo leichten E-Floater ent- wickelt, City Transformer aus Tel Aviv einen Elektro-Kleinstwagen, der sich per Knopfdruck auf Motorradgröße zusam- menfalten lässt. Es werde ein „dynami- sches Wachstum für alternative Antriebs- formen“ geben, prophezeit die KfW. Fahren im Windschatten Bei Pkw hat die Umstellung auf Strom längst begonnen, bei Lkw geht es dagegen deutlich langsamer. „Hier kommt das Konzept batterieelektrischer Fahrzeuge derzeit an seine Grenzen“, vermerkt die KfW-Studie nüchtern. Eine Alternative wären zum Beispiel Ober- lei tungs-Lkw, für die allerdings erst noch die Autobahnen entsprechend für viel Geld nachgerüstet werden müssten. „Diese zunächst etwas aufwendig erscheinende Lösung gilt trotz der hohen Investi- tionskosten als die derzeit effizienteste Lösung“, so die KfW. Allerdings: Daimler testet in den Vereinigten Staaten mit seiner Tochter Freightliner jetzt Elektro- Trucks für Langstrecken- Transporte, die bis zu 400 Kilometer am Stück zurück- legen können. Die Markt- einführung ist 2021 geplant. 50% s o n i t n a v a r A O T O F PORSCHE PRESCHT VORAN Geplanter Verkaufsanteil von Elektroautos im Jahr 2025. Porsche will dieses Ziel sogar bis 2023 erreichen. Hybrid- modelle werden mit eingerechnet. Porsche Ford Audi Skoda Daimler VW BMW 40% 28% 25% 25% 25% 20% 0% 10% 20% 30% 40% Quelle: KfW 6 kompakt 50% 60%

[ Leasing ] Mobilität der Zukunft „KONTROLLIERTE UMGEBUNG“ Interview mit Vincent Aravantinos, Research-Spezialist bei der Audi-Tochter Autonomous Intelligent Driving PROFITS: Verändert autonomes Fahren die Mobilität von Firmen? Aravantinos: Autonomes Fahren wird sich im gewerblichen Bereich schneller durchsetzen als fürs breite Publikum. Etwa bei Lieferungen: Der Bote parkt sein Auto, übergibt das Paket, läuft zum nächsten Haus – und das Auto folgt ihm. Das könnte sich schnell durchsetzen, weil der Zusteller die Kontrolle hat und das Auto sehr langsam unterwegs ist. PROFITS: Ähnliches gilt auf dem Firmengelände? Aravantinos: Genau. Auch hier ist die Umgebung kontrolliert. Oft sind Mitarbeiter eine Kooperation mit Robotern schon gewohnt. In diesen Umgebungen könnten wir Anwendungen binnen fünf Jahren erleben. PROFITS: Werden Firmenwagen überflüssig, wenn unsere Stra- ßen eines Tages von autonomen Fahrzeugen bevölkert werden? Aravantinos: Vorstellbar ist, dass die Flottengröße schrumpft, sich die Nutzung aber intensiviert, weil sie sich besser planen lässt. Womöglich wird es Dienstleister geben, die einer Firma exklusiv speziell ausgestat- tete Fahrzeuge zur Verfügung stellt, damit die Passagiere die Fahrzeit optimal zum Arbeiten nutzen können. Erste Ansätze zum autonomen Fahren Zwar werden schwere Lkw auf absehbare Zeit wohl kaum vollkommen autonom unterwegs sein. Dafür könnte sich Platooning durchsetzen, das Fahren im Windschatten. „Technisch ist das schon möglich, aber durch autonomes, vernetztes Fahren lassen sich die Abstände und damit die Energieeinsparung optimieren“, sagt Experte Aravantinos. Seit gut einem Jahr erprobt der Logistiker DB Schenker das Konzept bereits auf der Autobahn A9. Zurück nach Bielefeld. Für Bäckerei- Geschäftsführer Hanno Lechtermann ist das Ziel klar: „Wir wollen fossile Brenn- stoffe schonen.“ Die Filialen werden früh- morgens beliefert. Tagsüber stehen die acht Kleinlaster auf dem Hof – das bietet genug Zeit zum Auftanken. Weil Spezial- transporter, wie Hanno Lechtermann sie braucht, auf Elektrobasis von deutschen Herstellern noch gar nicht angeboten wer- den, kauft er sie in China. Der erste smarte Brötchenwagen ist bereits im Einsatz. kompakt 7

daher ein Mietkauf-Angebot der Deut- schen Leasing in Anspruch, vermittelt von der Sparkasse Südholstein. „Wenn wir ein neues Fahrzeug brauchen, reicht ein Anruf“, sagt Duus. Zahlreiche Vertragsvarianten Ob Transporter, Bus, Lkw oder Sattelzug- maschine – immer mehr Unternehmer entscheiden sich wie Duus, Nutzfahrzeuge zu leasen oder per Mietkauf anzuschaffen. Im ersten Quartal 2019 steigerte sich das Neugeschäft beim Nutzfahrzeugleasing gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent, so der Bundesverband Deutscher Leasing- Unternehmen. Zwar hat jede Firma eigene Motive, wenn sie sich für Leasing entschei- det. Generell gilt jedoch: Die flexible und F d r o N e c i v r e S r o T O T O Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Eine Toranlage kann aus vielen Gründen kaputtgehen: Einbrecher, Randalierer, Unfall, Materialermüdung. Für Benjamin Duus spielt das keine Rolle. Er muss einen seiner Monteure losschicken. Schnell muss es gehen. „Wir sind 24 Stunden am Tag einsatzbereit, an 365 Tagen im Jahr.“ Duus ist Geschäftsführer der Tor Service Nord GmbH & Co. KG in Bokholt-Hanredder, 25 Kilometer nördlich von Hamburg. Sein Geschäftsmodell ist es, Tore zu prüfen und instand zu setzen, und dazu braucht es eine zuverlässige Fahrzeugflotte. Beschaf- fung und Austausch der Transporter müs- sen schnell und unkompliziert ablaufen. „Als Geschäftsführer habe ich kaum Zeit, mich mit diesen Dingen zu beschäftigen.“ Schon seit 20 Jahren nimmt die Firma 10 kompakt

FAHRZEUGE IM TREND Das Wachstum des Leasing-Neugeschäfts in Deutschland im 1. Quartal 2019 im Ver- gleich zum Vorjahr nach Segmenten. Alle Angaben in Prozent Pkw 17 Nutzfahrzeuge 8 Büromaschinen und IT 6 –7 Produktionsmaschinen –10 0 10 20 Quelle: Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen [ Leasing ] Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Mobilität der Zukunft von Herstellerinteressen unabhängige Modellwahl, steuerliche Vorteile sowie eine Auswahl verschiedener Vertragsva- rianten machen diese Form der Finanzie- rung für sehr viele Betriebe attraktiv. Das gilt auch für die Unternehmens- gruppe DUVENBECK. Das Familienun- ternehmen hat sich in den über acht Jahrzehnten seines Bestehens vom regi- onalen Spediteur zum europaweit täti- gen Logistiker entwickelt und stattet einen Großteil des Fuhrparks mithilfe der Deutschen Lea sing, der Stadtsparkasse Bocholt und der Sparkasse Westmüns- terland aus. Sattelzüge, Auflieger, Spezi- alanhänger – viele namhafte Her steller und Modelle sind bei DUVENBECK ver- Immer einsatzbereit: Die Tor Service Nord GmbH & Co. KG muss oft schnell handeln, wenn eine Toranlage defekt ist. kompakt 11

Mobilität der Zukunft [ Leasing ] treten. „Als Teil der Sparkassen-Finanz- gruppe können wir auch größere Investi- tionsprojekte abbilden und dabei immer gute Konditionen bieten“, sagt Jörg Nel- les, Gebietsleiter Großkunden, Transport und Logistik bei der Deutschen Leasing. International denken Für DUVENBECK ist wichtig, dass die Lea- singverträge möglichst flexibel sind und die Liquidität schonen. Weil der Logisti- ker international arbeitet, müssen Finan- zierungs- und Risikostruktur auch Lan- desspezifika berücksichtigen, etwa in Rumänien, Ungarn und Spanien. Das setzt Kompetenz bei der Beratung vo raus. Auch die Chemie zwischen den Partnern muss stimmen. „Wir sind nah am Kun- den. Man kennt sich gut und vertraut sich“, sagen Reinhold Lensing von der Stadtsparkasse Bocholt und Frank Ues- beck von der Sparkasse Westmünsterland. So vielfältig wie der Bedarf der Kunden ist das Angebot an Nutzfahrzeugen. Nel- les: „Eine Patentlösung für die Fi nan- zierung gibt es nicht.“ Er vergleicht das Angebot der Deutschen Leasing mit dem einer Manufaktur: Viele Details werden auf die Kundenwünsche abge- stimmt. Grundsätzlich ist beim Lea- sing zu unterscheiden zwischen der Vollamortisation, bei der die Raten bis zum Ende der Laufzeit die Investitionskosten weitestgehend amortisieren, und der Teilamortisation, bei der die Raten nur auf einen Teil der Anschaffungskosten geleistet werden. Es bleibt ein nicht durch die Raten amortisierter Restwert. Die Nutzung nach Ablauf der Grundlaufzeit kann flexibel zwischen Kunde und Leasinggeber vereinbart werden. Mietkauf für langlebige Modelle Ein anderes Modell ist der Mietkauf. Hier bleibt der Finanzierer juristisch Eigentü- mer, der Kunde verfügt jedoch wirtschaft- lich über das Fahrzeug und bilanziert es. Mit jeder Rate erwirbt er eine Anwart- schaft, bis das Objekt zum Laufzeitende komplett in seinen Besitz übergeht. Das kann etwa bei langlebigen Modellen sinn- voll sein. „Manche Kunden möchten ein- fach nicht auf das Gefühl verzichten, dass ihnen das Fahrzeug gehört“, sagt Nelles. Eine Alternative zum Mietkauf ist die Eigenfinanzierung. Allerdings bindet sie Kapital, das nicht mehr für andere Zwe- cke zur Verfügung steht. Unternehmen mit großem Produktportfolio oder wohl- F , k c o t s r e t t u h S S O T O K C E B N E V U D Lkw-Technik entwickelt sich schnell. Dank Leasing bleiben Kunden flexibel. 12 kompakt

[ Leasing ] Mobilität der Zukunft Die Lkw der DUVENBECK-Unternehmensgruppe sind in ganz Europa unterwegs – finanziert durch die Deutsche Leasing, die Stadtsparkasse Bocholt und die Sparkasse Westmünsterland. sortiertem Ersatzteillager entscheiden sich daher häufig für den Mietkauf. Das gilt auch für die Tor Service Nord GmbH & Co. KG (siehe Seite 10). Der 37-Jährige Benjamin Duus erinnert sich noch gut, wie alles begann. Es war sein Vater, der das Unternehmen vor 20 Jahren grün- dete. Einer seiner ersten Wege führte zur Sparkasse Südholstein, wo man sich auf das Leasing der ersten beiden Montage- fahrzeuge einigte. „Die Firma ist Stück für Stück gewachsen“, sagt Benjamin Duus. Heute beschäftigt der Betrieb 14 Mit- arbeiter. Neben Duus junior ist auch sein Vater Hans-Werner Duus als Geschäftsführer im Unternehmen tätig. Mit zehn Transportern fahren die Mon teure zu ihren Ein satzorten. Duus hat sich für den Mercedes Sprinter ent- schieden, Modell 314 CDI. Es sind echte Servicefahrzeuge. Seine Firma springt nicht nur bei Notfällen ein, sondern über- nimmt auch die jährliche Wartung und Modernisierungen von Rolltoren und Überladebrücken. Da die Fahrzeuge in ganz Norddeutschland unterwegs sind, ist ihre Laufleistung im Voraus schwer einzuschätzen. Ein Vertrag, bei dem eine Kilometerzahl von vornherein fest vereinbart wird, kam daher nicht infrage. Bei einem Mietkaufvertrag hingegen, wie Benjamin Duus ihn abgeschlossen hat, spielt die Laufleistung keine Rolle. kompakt 13

Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Eigenkapital wird nicht gebunden Die monatlichen Raten sind fix und erleichtern die interne Kalkulation. Die Konstruktion sei auch steuerlich sinn- voll, sagt Benjamin Duus. Nach drei oder vier Jahren ist ein Fahrzeug dann abbe- zahlt. „Dann gehört es uns. Wir fahren es noch ungefähr ein Jahr und verkau- fen es dann.“ Die Alternative wäre eine Eigenfinanzierung, aber der Geschäfts- führer möchte nicht so viel Kapital bin- den. Er steckt die Mittel lieber in den Aus- bau seines Geschäfts. In 20 Jahren hat Tor Service Nord mehr als 50 Fahrzeuge über die Sparkasse und die Deutsche Lea- sing bezogen, schätzt Duus, ein Vertrags- volumen von rund 1,5 Millionen Euro. Mit den Konditionen sei er absolut zufrie- den, sagt er. Der Service der Spar- kasse überzeugt ihn: „Sie betreut uns von A bis Z.“ Sparkassenberater Jan Lübbe freut sich über dieses Lob sei- nes Kunden: „Wir legen großen Wert auf gute Dienstleistung.“ Die Berater der Sparkassen und der Deutschen Leasing haben auch die gesetzlichen Vorschrif- ten im Blick. So müssen leichte Nutz- fahrzeuge seit September 2019 die Die- selnorm Euro 6 erfüllen. Für Fachleute war früh absehbar, dass es zu Lieferver- zögerungen kommen könnte. Kunden wie Benjamin Duus, bei denen im Herbst turnusgemäß eine Bestellung angestanden hätte, erhielten den Ratschlag, den Auftrag vorzuziehen. Ging es bislang im gewerblichen Bereich vor allem um Dieselfahrzeuge, zeichnet sich wie bei Pkw ein Trend zu Elektromobilität ab: Schon gibt es die ersten E-Transporter in Serienreife, mit Ladevolumina von 6 bis 20 Kubikmetern. Von einem „Quantensprung“ sprach auf ELEKTRO-NUTZFAHRZEUGE LIEGEN IM TREND Nutzfahrzeugen mit Batterie wird eine große Zukunft pro- gnostiziert. Daimler hat zum Beispiel mit dem Stadtbus eCitaro (Foto links), dem Lkw eActros und dem eSprinter drei Zugpferde im Programm. Die Deutsche Post vermark- tet ihren Streetscooter (Mitte) bundesweit, und die Volks- wagen AG will mit dem eCraf- ter (Foto rechts) neue Käufer überzeugen. 14 kompakt n e g a w s k l o V , L H D , l i G A r e m a D S O T O F

[ Leasing ] Mobilität der Zukunft VIELE LKW-KUNDEN STEIGEN UM Kundeninteresse an Beschaffungsvorhaben von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Keine dieser Aussagen Firma beschafft binnen 3 Jahren Firma besitzt bereits Firma hat Interesse Lkw mit Gasmotor Lkw mit Power to Gas Brennstoffzellen-Lkw Batterie-Lkw Oberleitung-Hybrid-Lkw 0% 20% 40% 60% 80% 100% Quelle: Fraunhofer ISI der IAA Nutzfahrzeuge 2018 der Ver- band der Automobilindustrie: „Diese E-Fahrzeuge fahren lokal emissionsfrei, sie sind leise, ihre Batterien lassen sich in kurzer Zeit wieder aufladen.“ Auch Stadt- busse und mittelschwere Lkw sind längst mit E-Antrieb erhältlich. Damit wird sich Leasing stärker auf E-Modelle verlagern. Bei vielen Mobilitätsdienstleistern hat der Wechsel zu emissionsarmen Fahrzeugen bereits begonnen. Für sie ist Leasing ideal, weil sie sich nicht lange auf einen Fahrzeug- typ festlegen müssen und offen bleiben für umweltfreundlichere Alternativen. kompakt 15

Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Neue Busflotte mit Zukunft Leasing ist oft auch dann gefragt, wenn Kommunen den ÖPNV selbst in die Hand nehmen wollen. Denn Mobilität ist oft staatliche Daseinsvorsorge. Allerdings ist es schwierig, dieser Aufgabe im All- tag abseits urbaner Zentren gerecht zu werden. Wie das gelingt, zeigt die REVG Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft. Der Rhein-Erft-Kreis hatte sich entschieden, die 872 Kilometer des Liniennetzes im Kreisgebiet westlich von Köln ab Januar 2019 wieder über die zum Kreis gehö- rende Verkehrsgesellschaft in Eigenregie zu betreiben. Daher wurde die REVG seit 2017 zu einem vollausgestatteten, eigen- ständigen Verkehrsunternehmen ausge- baut. Ein zentraler Grund des Strategie- wechsels: künftig flexibler auf innovative Antriebstechniken reagieren zu können. Die REVG hat das regionale Großprojekt gemeinsam mit der Deutschen Leasing und der Kreissparkasse Köln umgesetzt. Bis Ende 2018 wurden mehr als 90 Busse angeschafft, davon 43 emissionsarme Busse der Daimler-Tochter EvoBus mit einem Investitionsvolumen von 12,5 Mil- lionen Euro – finanziert durch ein moder- nes Leasingmodell der Deutschen Leasing. l G A r e m a D i Die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft hat über die Kreissparkasse Köln und die Deutsche Leasing 43 Linienbusse von der Daimler-Tochter EvoBus geordert. 16 kompakt , G V E R S O T O F

Die fest vereinbarten Raten garantierten der Verkehrsgesellschaft Planungssi- cherheit über die gesamte Laufzeit hin- weg. Zudem wurde der Leasingvertrag so gestaltet, dass Anpassungen möglich sind, etwa um flexibel auf technische Entwick- lungen wie veränderte Antriebstechniken reagieren zu können. Dies war ein wichtiges Anliegen des REVG-Managements. Die innovative Transformation der REVG ist ein Vorzeigeprojekt, das bundes- weit Schule machen könnte. Kreise und Kommunen haben mit einem funktio- nierenden, selbstverantworteten ÖPNV die Chance, Vorreiter bei der Entwick- lung wegweisender Verkehrskonzepte zu werden – und die eigene Infrastruk- tur zukunftsfähig zu gestalten. Abhän- gig von den regionalen Anforderungen kann eine Möglichkeit darin bestehen, die Organisation der Mobilität wieder stärker selbst in die Hand zu nehmen. In zahlreichen Regionen laufen heute vielversprechende Pilotprojekte, etwa mit algorithmusbasierten Sammeltaxis, die bei Bedarf als Zubringer für reguläre Busse dienen. Idealerweise lassen sich so individuelle Autofahrten ersetzen, die auf dem Land häufig noch alternativlos sind. Gelingt es, solche Innovationen und einen modernen ÖPNV zu vernetzen, ist ein Bau- stein zur umweltfreundlichen Mobilität vielleicht bald nicht in überfüllten Städten zu finden, sondern auf dem Land. Dann könnte ein moderner, regionaler ÖPNV zur überzeugenden Antwort werden, die verkehrsgeplagte Städter eventuell zu einem Umzug aufs Land bewegt und die Mobilität von Pendlern erleichtern kann. [ Leasing ] Mobilität der Zukunft Auch bei modernen Spezialfahrzeugen steht Leasing hoch im Kurs. Für jedes Objekt die passende Lösung Zwar dominieren beim Nutzfahrzeug- Leasing Transporter, Lkw und Busse. Mieten und finanzieren lassen sich aber auch Spezialfahrzeuge: Kranwagen und Mannschaftstransporter sowie alle Arten von Bau- und landwirtschaftlichen Fahr- zeugen. In Sachen Spezialfahrzeuge sind die Berater der Sparkassen und Deutschen Leasing einiges gewohnt. „Es gibt nichts, was es nicht gibt“, sagt Nelles. Unterneh- mer haben bei den Fahrzeugmodellen die freie Wahl. „Unsere Kunden haben sich mit der Entscheidung in der Regel sorg- fältig auseinandergesetzt. Die wissen, was sie wollen“, sagt Sparkassenberater Lübbe. Anders sieht es mit den Einzelheiten einer Finanzierung aus. Nicht immer liege das, was Händler und Hersteller empfehlen, im Interesse der Kunden, so Lübbe. Hier kann die Deutsche Leasing mit ihrem Objekt- und Branchen-Know-how sowie bedarfsorientierten Finanzierungslö- sungen bestens weiterhelfen. kompakt 17

Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Die Firma Symrise, Hersteller von Duft-, Geschmacks- und Inhaltsstoffen für Kosmetika und Ernährung, wollte es genau wissen. Bevor sie im Juli 2018 einen Leasingvertrag für ihre Fahrzeugflotte abschloss, bat sie sechs Anbieter um Angebote. Nach einem Ver- gleich der Konzepte erhielt die Deutsche Leasing den Zuschlag, gemeinsam mit einem weiteren Finalis- ten. „Wir hatten das bes- sere Gesamtpaket“, sagt Ralf Lumma, Gebietslei- ter der Deutschen Lea- sing, selbstbewusst. Das Fuhrparkmanagement in fremde Hände zu legen ist Ver- trauenssache – umso wichtiger, einen Partner zu haben, der die Materie versteht. Zumal es in vielen Fällen nicht nur um die Beschaffung geht, sondern um eine konti- nuierliche Begleitung. „Wir kümmern uns darum, Schäden zu beseitigen, analysie- ren die Kosten für den Unterhalt und kon- trollieren Rechnungen fürs Tanken und Reparieren“, verdeutlicht Frank Hägele, Geschäftsführer für den Bereich Fleet der Deutschen Leasing. Full-Service-Leasing nennt sich das. Gerade mittelständische Firmen werden damit dort entlastet, wo sie es am meisten brauchen: bei Büro- kratie, Laufarbeit und langwierigen Ver- handlungen. Das spart Geld – und Nerven. Lohnen kann sich das auch schon bei klei- neren Flotten von rund zehn Fahrzeugen. Kontinuierliche Begleitung Für Sparkassenkunden ist das Auslagern des Fuhrparkmanagements besonders 20 kompakt GROSSES INTERESSE AN MOBILEN LÖSUNGEN Leasingkunden sind meist an Pkw und Nutz- fahrzeugen interessiert – vom Einzelwagen bis zum Fuhrpark. Angaben für 2018 in Prozent. 77 Pkw und Nutzfahrzeuge 9 Maschinen für die Produktion 6 Nachrichten- und Signaltechnik, inkl. Sonstiges 5 Büromaschinen 2 Immobilien 1 Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeuge Quellen: Ifo-Institut, BDL komfortabel, denn sie können die Leistun- gen und Expertise der Deutschen Leasing über ihre bekannten Sparkassenberater in Anspruch nehmen. Gemeinsam beraten sie Mittelständler zu optimalen Konzepten für Mobilität und helfen mit passgenauen Finanzierungen und weiteren Services. Symrise mit Sitz in Holzminden ist eine Traditionsfirma, deren Ursprünge bis ins Jahr 1874 zurückgehen. Ihr Spezialgebiet sind Duft- und Geschmacksstoffe, die aus größtenteils natürlichen Rohstoffen wie Vanille, Zitrus oder Blüten gewonnen werden. Damit hat sich der Mittelständler zu einem international führenden Anbieter entwickelt, der an 90 Standorten fast 10 000 Mitarbeiter beschäftigt und mehr als 6000 Kunden beliefert. Entsprechend groß ist auch die Fahrzeugflotte: In Deutschland sind e s i r m y S O T O F

[ Leasing ] Mobilität der Zukunft [ Leasing ] Mobilität der Zukunft es rund 100 Fahrzeuge. Bevor sich das Unternehmen zu einer Ausschreibung entschloss, hatte es die Fahrzeuge nicht geleast, sondern gekauft – mit dem Nachteil, dass sich die Firma selbst um deren Verwertung kümmern musste. Das wollte man ändern und zugleich mehr Möglichkeiten haben, schnell auf neue gesetzliche Anforderungen reagieren zu können. „Der Betrieb einer Fahrzeugflotte und auch alles, was mit ihrer Finanzierung zusammenhängt, liegt außerhalb unseres Kerngeschäfts“, sagt Symrise-Flottenmanager Dirk Cornils. Deshalb sei ein Leasing der Firmenfahrzeuge als passende Lösung erschienen, „inklusive Outsourcing aller dazugehörigen Aufwände für Services wie Versicherungen, Wartungen und Schadensabwicklung“. Erneuerung des Fahrzeugbestands Damit sich die Deutsche Leasing gegen die Wettbewerber durchsetzen konnte, mussten die Konditionen stimmen. Eine besondere Herausforderung war der Umgang mit dem teilweise in die Jahre gekommenen Bestand. Hier konnte die Deutsche Leasing mit einer sehr attrak- tiven Lösung punkten, dank einer engen Kooperation mit der auf Vermarktung spezialisierten Tochtergesellschaft Auto- Expo: Rund ein Viertel der Wagen wurde direkt ausgetauscht, bis zur Anlieferung Symrise beliefert mehr als 6000 Kunden. Dazu benötigt der Spezialist für Duft- und Geschmacksstoffe eine starke Fahrzeugflotte. kompakt 21

Mobilität der Zukunft [ Leasing ] „Die Zusammenarbeit mit Symrise ist eine Win-win-Situation“ Ralf Lumma, Gebietsleiter Deutsche Leasing, Bereich Fleet der Neufahrzeuge erhielten die Nutzer ein Interimsfahrzeug. „Das haben wir sauber abwickeln können. Für den Kunden war es ein Rundum-sorglos-Paket“, sagt Lumma. Flexibilität und Sicherheit – das sind die Argumente, die bei vielen Unternehmen den Ausschlag fürs Leasing geben. Die Laufzeiten der Kfz-Verträge können an den Bedarf angepasst werden: Der Dienst- leister tauscht die Modelle zum gewünsch- ten Zeitpunkt aus und sorgt damit dafür, dass sich die Flotte auch technisch auf dem aktuellen Stand befindet. Sicherheit erhält der Unternehmer zudem durch die fest vereinbarten monatlichen Raten. Er weiß also vorher, welche Kosten auf ihn zukommen, und kann besser planen. Gut informiert über neue Modelle Einsparpotenziale ergeben sich auch dadurch, dass die Einkaufsexperten der Deutschen Leasing Fahrzeuge in hohen Stückzahlen bestellen und dadurch besonders gute Konditionen aushandeln. Zudem sind die Experten auf dem Lau- fenden über neue Modelle und Sonder- aktionen – über die gesamte Branche hin- weg. „Wir sind unabhängig von den Her- stellern“, betont Fleet-Geschäftsführer Hägele. Und weil bei Leasing die Fahr- zeuge rechtlich im Besitz des Leasingge- bers bleiben, tauchen sie nach den Richtli- nien des deutschen Handelsgesetzbuches auch nicht in der Bilanz auf. Das schont die Eigenkapitalquote und kann Spiel- raum für Investitionen schaffen. Bei so vielen Vorteilen ist es kein Wunder, dass immer mehr Firmen die Verwaltung ihrer Fahrzeugflotte delegieren: Im ersten Quartal 2019 stieg das Neugeschäft beim Pkw-Leasing bundesweit um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so der Bundes- verband Deutscher Leasing-Unternehmen. Auch die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Leasing und Symrise hat sich ausgedehnt. Im April 2019 wurden wei- tere zehn Fahrzeuge der Modelle Seat Alhambra und Opel Insignia für den Fahrzeugpool finanziert. Wenn es nach Ralf Lumma geht, ist das nicht das Ende: „Wir möchten die erfolgreiche Zusammen- arbeit gerne weiter ausbauen. Es ist aus unserer Sicht eine Win-win-Situation.“ 22 kompakt e s i r m y S , g n i s a e L e h c s t u e D S O T O F

[ Leasing ] Mobilität der Zukunft Symrise ist eines der innova- tivsten Unternehmen seiner Branche. Zukunftsorientierte Lösungen spielen deshalb nicht nur bei den Produkten der Firma eine Rolle, sondern auch bei ihrem Fuhrpark. IMPRESSUM Herausgeber und Verlag: Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, 70547 Stuttgart, Telefon +49 711 782-0 Chefredakteur: Ralf Kustermann Art Director: Joachim Leutgen Redaktionsleitung: Gunnar Erth, E-Mail: gunnar.erth@dsv-gruppe.de Autorin: Hilde Herder Inhalt: Trotz sorgfältiger Bearbeitung keine Gewähr. Alle Rechte vorbehalten. Diese Publikation enthält keine Finanzanalysen beziehungsweise Informationen mit Empfehlungen nach § 85 WpHG. Nachdruck oder sonstige Wiedergabe nur mit schriftlicher Erlaubnis des Deutschen Sparkassenverlags. Druck: BluePrint AG, Lindberghstraße 17, 80939 München Artikel-Nr.: 330 110 803 kompakt 23

MODELL FÜR DIE ZUKUNFT

KÜHL KALKULIERT

FUHRPARK IM GRIFF