42 GELD AUSGEBEN Gelderziehung „Taschengeld sollte verlässlich jede Woche gezahlt werden“ auf dem Rückweg von der Schu le am Kiosk eine Süßigkeit oder ein Comic kaufen können“, sagt Dörr. Aus der Entscheidung, wofür die Kleinen ihr Geld aus geben, sollten sich Eltern mög lichst heraushalten (siehe „5 goldene Regeln“). Taschengeld wird bis zum zehnten Geburtstag am besten wöchentlich gezahlt, beginnend mit 50 Cent bis 1 Euro pro Woche. Später erfolgt die Aus zahlung monatlich (siehe Tabelle unten). Taschen geldempfehlungen dienen dabei als Orientie rungshilfe für Eltern. „Wie viel Sie Ihrem Kind letztlich geben, sollten Sie von Ihrer individuellen finanziellen Situation abhängig machen“, sagt Dörr und ermuntert dazu, es auch jüngeren Grund schulkindern zu erklären, wenn es finanziell gera de enger ist und gespart werden muss. „Ihr Kind kann dann leichter verstehen, warum manche Klassenkameraden mehr Geld bekommen.“ Fami lien mit knappem Budget sollten trotzdem versu chen, ihren Kindern ab dem Grundschulalter ein kleines, aber regelmäßiges Taschengeld zu zahlen. Geld als Belohnung? Mithilfe im Haushalt gehört zu einem funktionie renden Familienleben dazu und sollte nicht be zahlt werden. „Tisch abräumen, Spülmaschine ausräumen, Müll hinunterbringen: Das sollten selbstverständliche Pflichten sein, ohne dass es dafür Extrageld gibt. Hingegen können besondere Hilfen auch mal belohnt werden, aber das sollte immer die Ausnahme bleiben“, rät Korina Dörr. Umgekehrt sollte Taschengeld nicht an das Verhalten oder die Leistungen des Kindes ge knüpft sein. „Egal, ob Ihr Kind eine Fünf geschrieben hat oder frech zum Nachbarn war: Ta schengeldentzug ist pädagogisch nicht sinnvoll. Taschengeld sollte verlässlich gezahlt und nicht an Bedingungen geknüpft werden“, sagt Dörr. Nicht zu viel des Guten Erhalten Kinder neben dem Taschengeld größere Geldgeschenke – etwa zum Geburtstag –, ist es hilfreich, gemeinsam mit den Kindern sinnvolle Sparziele festzulegen. „Das können beispielswei se ein neues Fahrrad oder Inliner sein“, sagt Dörr. Sind Verwandte sehr großzügig, können Eltern sie bitten, das Extrageld lieber aufs Sparkonto des Kindes zu legen. Der Grund, so Dörr: „Eltern wis sen besser, welche größeren Anschaffungen an stehen. Und Kinder sollten nicht in Geld schwim men. Denn sich zu gedulden und einige Wochen lang für ein neues Spielzeug zu sparen, ist ein sehr wichtiger Lernprozess, und er sorgt gleichzeitig dafür, dass Kinder viel sorgsamer mit den Gegen ständen umgehen und sie mehr wertschätzen.“ Das Sparkonto zahlt sich übrigens später aus, wenn etwa teure Sprachreisen ins Ausland anste hen oder der Führerschein. Denn: je größer die Kinder, desto größer oft die Wünsche. Wie Geld erziehung im Teenageralter weitergehen kann und wie das Modell „Budgetgeld“ funktioniert, steht in der nächsten Ausgabe von Treffpunkt. Wie viel Taschengeld in welchem Alter? / Eine Orientierungshilfe für die Höhe des Taschengelds. 15,50–18,00 € 18,00–20,50 € 20,50–23,00 € 23,00–25,50 € 25,50–30,50 € 38,00–45,50 € 45,50–61,00 € 30,50–38,00 € 61,00–76,00 € 0,50–1,00 € 1,00–1,50 € 1,50–2,00 € 2,00–2,50 € 2,50–3,00 € Alter 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16* 17* ab 18* wöchentlich monatlich Budgetgeld (zusätzlich pro Monat, ab 14 Jahren) Kleidung/ Schuhe 30–50 € Schulmaterial 5–10 € Handy/ Internet 10–20 € Bus/Bahn 15–20 € Essen außer Haus 20–30 € Kosmetik/ Pflege 5–10 € * Für Jugendliche, die wirtschaftlich ganz von den Eltern abhängig sind (z. B. Schüler/innen) Quellen: Deutsches Jugendinstitut e. V./Geld und Haushalt 2018 1 D K N E N O I T A R T S U L L I k c o t s r e t t u h S O T O F