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fondsmagazin_1_2016

32 fondsmagazin 1.2016 Marktwert  Nachhaltigkeit die nachhaltigen Kriterien genügen. Das gilt vermehrt aber auch für Privatanleger, beobachtet Klaus Gabriel, der Vorsitzen- de des Vereins zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage: „Gerade­die Erbengeneration stellt hohe ethische Ansprüche an ihre Kapitalanlage – ohne auf Rendite verzichten zu wollen.“ Da ist es wichtig, dass Firmen nicht zu Hungerlöhnen produzieren, mit Waffen handeln oder Atomkraft zur Stromerzeu- gung nutzen. Gabriel warnt jedoch davor, überall die ethische Keule zu schwingen. Sogar die Kirche toleriere zum Beispiel Firmen im Portfolio, die Alkohol herstel- len – solange der Alkoholgehalt nicht über 15 Prozent liegt. Sonst würde man ja den eigenen Messwein boykottieren. Und wer jeden Tabakhandel beim Investment aus- schließen wollte, der müsste auch Einzel- händler oder Fluggesellschaften meiden, weil dort Zigaretten zu kaufen sind. Damit sich Anleger ein differenziertes Bild davon machen können, wie nachhal- tig Unternehmen unterwegs sind, gibt es spezialisierte Ratingagenturen wie das For- schungsinstitut Imug. Dessen Analysten durchforsten Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen, sie klopfen Fakten ab, führen Gespräche mit Verantwortlichen und vergleichen die Leistungen anhand von 250 Kriterien. Die Ergebnisse seien gefragt, sagt Tommy Piemonte, Leiter Nachhaltiges Investment bei Imug, denn: „Besonders nachhaltige Unternehmen gel- ten auch als verlässlichere Kapitalanlage.“ Aber was ist mit Prüflingen wie Volks- wagen? „Wenn eine Gruppe von Mitar- beitern im Geheimen gegen gesetzliche Auflagen verstößt, können wir das nicht im Vorhinein messen“, betont Piemonte. Als die ersten Details zu Dieselgate publik wurden, habe Imug aber sofort Alarm ge- schlagen und die Volkswagen AG einer Sonderprüfung unterzogen. Der Autokonzern wurde in einigen Kriterien abgewertet, in anderen wie dem Energiemanagement behielten die Wolfs- burger ihre vergleichsweise gute Note. „Es ist wichtig, nicht alles über einen Kamm zu scheren“, so Piemonte. VW hat der- weil mit Christine Hohmann-Dennhardt einen neuen Vorstand für Integrität und Recht berufen und will an seiner Unter- nehmenskultur arbeiten, um ähnliche Skandale für die Zukunft auszuschließen. Die Bewertungen von Imug berück- sichtigt auch die Deka bei ihren Nach- haltigkeitsfonds. Darüber hinaus fließt die Expertise der hauseigenen Analysten in Titelauswahl und Gewichtung ein, er- klärt Marianne Ullrich, Deka-Expertin für Nachhaltigkeit: „Wir suchen nach den Besten ihrer Branche, wobei wir ein besonderes Augenmerk auf die Krite- rien Menschenrechte sowie Arbeits- und Umweltschutz legen.“ Die Fondsmanager können auch Wirtschaftsbereiche, die sie für problematisch halten, komplett aus- schließen. Bei ihrer Auslese scheiden etwa 40 Prozent der Titel aus dem Weltaktien- index MSCI World von vornherein aus. Im nächsten Schritt werden die ver- bleibenden Kandidaten intensiv mit Blick auf Geschäftszahlen, Marktposition und Perspektiven geprüft. Denn wenn nach- haltiges Investieren von Anlageerfolg ge- krönt wird, dann gewinnt es noch mehr Akzeptanz unter Anlegern – und trägt so zu einem nachhaltigen Umbau der Wirt- schaft bei. Oder wie Tommy Piemonte von Imug es formuliert: „Rendite kann die Welt verbessern.“ „Rendite kann die Welt verbessern“ Tommy Piemonte, Leiter Nachhaltiges Investment beim Forschungsinstitut Imug Nachhaltig und transparent Fondsangebot der Deka Als Wertpapierhaus der Sparkassen legt die Deka nicht nur selbst großen Wert auf Nachhaltigkeit, sondern auch darauf, ihren Kunden entsprechende Investmentfonds anzubieten. Daher hat die Deka im Februar 2013 den EuropäischenTransparenz Ko- dex für Nachhaltigkeitsfonds unterzeichnet. Darin bekräftigt die Fondsgesellschaft, dass nachhaltige Investments ein essenzieller Bestandteil ihrer Positionierung sind. Und dass sie aktuell sowie detailliert darüber informiert, nach welchen Kriterien Nachhaltig- keit in den Portfolios umgesetzt wird. So können Anleger sich ihr eigenes Urteil bilden, zum Beispiel von Deka-Nachhaltigkeit Aktien (ISIN LU0703710904), der weltweit in Dividenden­ papiere investiert. Es handelt sich um einen von wenigen nach- haltigen Aktienfonds, die auch mit Vermögenswirksamen Leis- tungen bespart werden können. Ausgezeichnetes Ergebnis Auf europäische Unternehmensanleihen konzentriert sich Deka- Nachhaltigkeit Renten (ISIN LU0703711035). Der Fonds wird von der Ratingagentur Morningstar mit der Bestnote von fünf Sternen bewertet (Stichtag: 31.01.2016). Deka-Nachhaltigkeit Balance (ISIN LU0703711118) wiederum mischt Anleihen und maximal 50 Prozent Aktien im Portfolio.

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