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fondsmagazin_1_2016

fondsmagazin 1.2016 d er Interessent hieß Hui Wing Mau, ein milliardenschwerer Immobilieninvestor aus Hong- kong, und er wusste genau, was er wollte. Christ Church Court war das Objekt seiner Begierde, ein Bürokomplex in der Londoner City. Die Fondsmanager der Deka mussten entscheiden: Sollten sie die Immobilie aus dem Portfolio von Deka- ImmobilienEuropa halten oder verkaufen? Keine ungewöhnliche Frage. Rund 60 ihrer insgesamt 440 Objekte haben die drei Offenen Immobilienfonds der Deka im Jahr 2015 abgegeben. „Da viele be- gehrte Immobilien in Bestlage im Bestand der Fonds sind, melden sich Interessenten häufig von sich aus mit attraktiven An- geboten“, erklärt Thomas Schmengler, Leiter An- und Verkauf der Deka Immo- bilien. „Wir haben aber auch Spezialisten in unseren Reihen, die systematisch den Markt sondieren und Objekte für einen Verkauf empfehlen.“ Die Deka versteht sich nicht als Händler, der Objekte nur kurz hält. Zur Strategie gehört jedoch auch, schon beim Einstieg neben der Ver- mietung an die Möglichkeiten eines spä- teren Ausstiegs zu denken. So stellte sich die Entscheidung, im Krisenjahr 2008 gegen den Trend beherzt einzukaufen, als weitsichtig heraus. Die derzeitige Konstellation mit hohen Preisen und starker Nachfrage bietet dagegen gute Voraussetzungen für Veräußerungen. Bei Christ Church Court nahm das Fonds- management das Angebot an. Die Deka hatte den Block im Jahr 2003 günstig erworben, und das Gebot von Hui Wing Mau lag weit über der Wertermittlung der unabhängigen Sachverständigen. Für die Fondsmanager war das nicht das einzige Verkaufsargument. Der Mie- ter von Christ Church Court, Goldman Sachs, baut ein neues Hauptquartier in der Londoner Innenstadt. Früher oder später, so die Vermutung, könnte die Bank ihre Außenstelle auflösen. „Dann hätten wir die Immobilie renovieren und neue Mieter suchen müssen. Das kostet Geld“, erklärt Schmengler. citY Statt autobahn Bei Verkäufen geht es zum einen darum, Gelegenheiten zu nutzen, wenn Gebote über Marktniveau liegen. Zum anderen sorgt die gezielte Portfoliosteuerung dafür, dass der Bestand nicht veraltet und den aktuellen Kundenpräferenzen entspricht. In den 1990er-Jahren waren zum Beispiel Bürogebäude an Autobahnen sehr gefragt, heute zieht es Unternehmen in die Innenstädte. Sie legen auf S- und U-Bahn-Anschlüsse ebenso Wert wie da- rauf, dass die Immobilien ein Nachhaltig- keitszertifikat haben. Megatrends wie die- se behalten die Deka-Experten im Auge. Sie analysieren zudem, welche Standorte trotz des steigenden Preisniveaus noch Po- tenzial bergen – denn die bei Verkäufen erzielten Einnahmen wollen schließlich klug reinvestiert werden. So wurde Schmenglers Team im Jahr 2012 auf Kings Place aufmerksam, eine Büroimmobilie nahe dem Londoner Bahnhof King’s Cross. In einem frühe- ren Bieterverfahren hatte sich für sie kein Käufer gefunden – zu abseitig erschien die Lage. Doch das Team schaute genauer hin: Der Bahnhof war gerade renoviert wor- den, es hielten dort europäische Fernzüge, und rund um das Gebäude entstand ein kleiner, aber feiner Büropark. Also erwarb die Deka die Liegenschaft für WestInvest InterSelect. Seither haben sich große Player wie Google und BNP Paribas im Viertel angesiedelt, das Mietniveau hat sich nahezu verdoppelt. Auch wenn Kings Place seinem Namen zurzeit Ehre macht – es ist nicht garantiert, dass sich jede Inves- tition positiv entwickelt. Branchenwettbewerbe bestätigen den Deka-Spezialisten aber, dass sie ihr Hand- werk verstehen: So erhielt die Deka bei den Feri Eurorating Awards 2016 die Auszeichnung als bester Asset Manager RealEstate*.UnddieRatingagenturScope kürte die Deka auch wegen ihrer erfolg- reichen An- und Verkäufe zum Sieger in der Kategorie „Globale Offene Immo- bilienfonds für Privatanleger“ – und das zum sechsten Mal in Folge**. chRiSt chuRch couRt heinRich-heine-allee 1 uRban teRRace chaYaMachi Fonds: Deka-ImmobilienEuropa erwerbsjahr: 2003 Standort: London Verkaufsgrund: Gewinnerzielung Die für London wichtige Finanzbranche durchlebte 2003 schwere Zeiten. Daher konnte die Deka die Büroimmobilie günstig erstehen. 2015 verkaufte sie an einen asiatischen Milliardär, der hoch bot, um in der prestigeträchtigen Metropole Fuß zu fassen. Fonds: WestInvest InterSelect erwerbsjahr: 1993 Standort: Düsseldorf Verkaufsgrund: Portfoliobereinigung Das Bürogebäude im Wert von rund 8 Millionen Euro war für den auf mehr als 5 Milliarden Euro Volumen angewachsenen Fonds zu klein geworden, zudem stand eine Sanierung an. Im Oktober 2015 trennte sich die Deka daher von der Immobilie. Fonds: Deka-ImmobilienGlobal erwerbsjahr: 2008 Standort: Osaka Verkaufsgrund: Gewinnerzielung Die Einzelhandelsimmobilie liegt im Shopping- viertel der japanischen Stadt Osaka. Die Deka erwarb sie in einer Zeit, als nur wenige Markt- teilnehmer zu Käufen bereit waren. Vergangenes Jahr veräußerte sie das Gebäude mit Gewinn. *Stand: 24.11.2015; nähere Informationen unter www.feri-fund-awards.de **Stand: 06.11.2015; nähere Informationen unter www.scope-awards.de

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